Außerparlamentarische Online Opposition – Einführung

Mit diesem heutigen Blogpost möchte ich versuchen meinen Gedanken zum Thema “sozialer online Ungehorsam” im Internet einen Ausdruck verleihen. Ich möchte heute einmal einen neuen Ausdruck prägen und zwar den der Außerparlamentarischen Online Opposition kurz APOO. Wenn man den Ausdruck mal bei Google eingibt kommt man auf genau einen Treffer.
Dort wird der Ausdruck in der SZ zwar bereits einmal benutzt, es wird aber nicht weiter darauf eingegangen. Daher versuche ich einfach mal den Begriff für mich und andere greifbarer zu machen.

2009 bis Anfang 2011
Eigentlich hatten wir Piraten eine solches Instrument bereits einmal installiert. Wir haben es aber wohl gar nicht wirklich bemerkt und scheinbar auch schon weider vergessen. Bereits 2009 bis Anfang 2011 funktionierte diese Opposition ganz von alleine. Die Kanäle der Piratenpartei wurden genutzt um unterschiedlichste Strömungen des Internets zu vereinen. Die aktiven Mitglieder vieler Plattformen fanden sich zusammen um aus dem Netz heraus Politik zu machen. Bisher etwas abstrakt das Ganze, daher einigen Beispiele was damals so passiert war:
Eine Dorfzeitung macht also vor der Wahl eine Sonntags-Umfrage. Einen Tag später hatten 10.000 Menschen abgestimmt und davon waren 9.500 Stimmen auf die Piraten gefallen. Die Woche zuvor hatten nur 50 Menschen teilgenommen. Auf einen Artikel zum Urheberrecht kam der anstatt 10 Kommentare auf einmal 250 daher.
Diese Ereignisse trugen meiner Ansicht nach dazu bei, dass die Piraten an medialer Aufmerksam gewonnen hatten.

Heute
Diese Ereignisse kommen leider immer seltener vor und sind in meinem Wahrnehmungsfeld leider fast ganz verschwunden. Das Internet und die Medien merken nicht mehr, dass die Piraten da sind. Wird sind noch da, treten aber nicht mehr als Speerspitze von vielen unterschiedlichen Online-Aktivisten auf, sondern immer mehr als eigenen großer Player.
Dabei geht der koordinierte Kampf für die gemeinsame Sache immer mehr verloren. Der Aufruf zur Unterstützung der Petition zur Abschaffung der Sanktionen bei Arbeitslosengeld II hat mir hier etwas die Augen geöffnet.
Eigentlich sollte es für uns doch kein Problem sein eine Petition mit beschlossenem Piratenthema über die 50.000 Unterzeichner Hürde zu heben?
Diese Frage schwirrt seit dem Aufruf durch meinen Kopf und genau diese möchte ich mit der Außerparlamentarischen Online Opposition beantworten.
Forderungen
Die Medien müssen merken, dass sie erhöhte Klickraten haben wenn sie über netzpolitische Themen schreiben. Bei Umfragen müssen Ergebnisse von über 90% für die richtigen Antworten herauskommen. Petitionen, wie die oben erwähnte, müssen in wenigen Tagen über die Hürde gehoben werden. Kommentare müssen auf schlechte Argumentationen und falsche Informationen hinweisen. Politiker müssen einen überlaufenden Mailaccount haben, wenn sie mal wieder dumme Ideen für das Internet haben. Es muss wieder Zeiten geben, in denen einem die Mutter von der EMail einer Bekannten zu Acta erzählt.

Wie?
Ich sehe die Piratenpartei hier in der Verantwortung und dieser möchte ich mich in den nächsten Woche vermehrt stellen. Es sollte nicht mehr im Fokus stehen eigene Inhalte zu produzieren, sondern die vielschichtigen Themen aus allen Richtungen zu bündeln und ein Indikator für diese zu sein.
Es müssen neue Netzwerke (regional, national wie international) aufgebaut werden, es müssen Kanäle zu einer noch schnelleren und präziseren Kommunikation der wirklich unterstützenswerten Themen bereitgestellt werden. SocialMedia-Plattformen dürfen nicht der einzige Bestandteil sein. Die Verwaltung und Pflege dieser Netzwerke sehe ich als eine der zentralen Aufgaben der Piraten.
Dazu möchte ich bestehenden Online-Tools nutzen, ggf. neue schaffen. Prozesse erarbeiten. Es geht darum, den Kontent besser filtern zu können. Ihn vom großen Schwarm bewerten und im Anschluss verteilen zu lassen. Dabei müssen breite Teile der Online-Gemeinschaft mit einbezogen werden.

“Die Partei steht nicht im Vordergrund, sondern die Themen.”

Diesen Satz aus der Anfangszeit haben in letzter Zeit wohl leider einige vergessen. Lasst uns daher gemeinsam nun wieder Zeichen setzen!
Wir fangen einfach mal hiermit an und heben die Petition 46483 über die 50.000 Unterzeichner Hürde.

Warum diesen Petition?? -> Wahlprogramm

Maximilian Weißl

Maximilian Weißl

Informatiker, Testautomatisierer und irgendwas mit Kanbanarchy.

More Posts - Website

Follow Me:
Twitter

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *